“Das Leben anzuregen – und es sich dann frei entwickeln zu lassen – 
hierin liegt die erste Aufgabe der Erziehung.”

Maria Montessori

Der Kindergarten

Der Montessori Integrationskindergarten München Ost e.V., kurz Mimo e.V., wurde im August 2004 gegründet und besteht aus einer Kindergartengruppe. Hier treffen sich 15 Kinder ab drei Jahren bis zur Einschulung, darunter fünf Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Die konzeptionellen Grundlagen bilden die Montessori-Pädagogik sowie die Inklusion. Warum wir inklusiv arbeiten aber trotzdem Integrationskindergarten heißen? Mehr Informationen dazu in unserer Konzeption bei Punkt 10.

Inklusion – weil uns Vielfalt wichtig ist

Inklusion bedeutet für das Zusammenleben im Mimo-Kindergarten, dass hier jedes Kind mit seinem individuellen, geistigen, körperlichen oder seelischen Potential seinen Platz finden kann. Jedes Kind erhält die Zuwendung und Begleitung, die es braucht und kann sich so im täglichen Zusammensein, im gemeinsamen Leben und Lernen auf seine eigene Weise entfalten. Die unterschiedlichen Fähigkeiten des Einzelnen tragen zu einem natürlichen Miteinander bei, in dem jeder so angenommen wird, wie er ist.

Die Montessori-Pädagogik

„Vom Greifen zum Begreifen.” so lautet ein berühmter Satz von Maria Montessori. Das eigenständige, aktive Tun ist ein Grundbedürfnis jedes Kindes. So kann es sich neue Erfahrungen, Erkenntnisse und Fähigkeiten selbstständig erarbeiten. Maria Montessori versteht das Kind als “Baumeister seiner selbst.” Der Erwachsene begleitet, gibt Hilfestellungen wo es nötig ist, gesteht im Übrigen aber dem Kind seine eigenen Erfahrungen, sein eigenes (Er-) leben zu: “Hilf mir es selbst zu tun.”

Sensible Phasen

Maria Montessori geht davon aus, dass das Kind im Laufe seiner Entwicklung sensible Phasen durchläuft, in denen es für ganz spezifische Bereiche eine besondere Lernbereitschaft zeigt, beispielsweise für Sprache, Ordnung, Schulung der Sinne, Bewegung, kleine Dinge etc. In dieser Zeit lernt das Kind leicht und mühelos.

Die vorbereitete Umgebung

Das pädagogische Team gestaltet deshalb die Umgebung so, dass das Kind sich entsprechend seiner sensiblen Phasen, angemessene Beschäftigungen frei wählen kann. Das pädagogische Team variiert die Umgebung nach aktuellen Interessen und Bedürfnissen der Kinder. Das erfordert genaue Beobachtung. Die Kinder entscheiden während der Freiarbeit selbständig womit sie sich beschäftigen, bestimmen über Arbeitsrhythmus, Arbeitsdauer und Lerntempo. Lern- und Entwicklungsschritte werden unterstützt durch die vorhandene Gruppe, denn Kinder lernen am besten von anderen Kindern.

Die ganzheitliche Förderung

Die ganzheitliche Förderung des Kindes nach den Prinzipien der Montessori-Pädagogik ist ein zentrales Anliegen. Körperliche, geistige, emotionale und soziale Aspekte der Bildung sind dabei gleich zu bewerten und nicht voneinander zu trennen. Das Montessori Material umfasst und fördert folgende Bereiche:

  • Übungen des praktischen Lebens
  • Sinnesübungen
  • Sprache
  • Mathematik
  • Kosmische Erziehung
  • Bewegungserziehung
  • Kreative Erziehung

Neben den vielfältigen und tiefgreifenden Erfahrungen, Kenntnissen und Fähigkeiten, die die Kinder durch die Arbeit mit dem Montessori-Material gewinnen, stehen ihnen zahlreiche andere Materialien und Angebote ergänzend zur Verfügung, u.a. kleine naturwissenschaftliche Experimente, wie Versuche mit Farben oder zum Magnetismus u.v.m.

Zudem werden in Form von Projektarbeit unterschiedlichste Themen, welche sich an den Interessen der Kinder und an den jahreszeitlichen Gegebenheiten orientieren, gemeinsam erarbeitet. Die Ideen und Interessen der Kinder werden aufgegriffen und es muss stets Raum für die konkrete Umsetzung sein. Durch die Fragen der Kinder entwickeln sich eigene Themenkreise. Eigenständige Denkleistungen und kreative Lösungsversuche stehen dabei im Vordergrund.

Werden Kinder schon früh mit der Akzeptanz der Verschiedenheit vertraut und haben sie gelernt, sich auf andere einzustellen, sich für ihre Umgebung verantwortlich zu fühlen und nach ihrem Tempo handlungsorientiert zu lernen, so sind sie in ihrem Selbstbewusstsein, ihrem Sozialverhalten und ihrer Autonomie gestärkt fürs Leben.